Entlang der Peene

Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e. V.

Gesamtstrecke: 110 km (Autotour)

Start/Ziel: Demmin

Unser Ausgangspunkt, die alte Hansestadt Demmin besitzt trotz der 1945 weitgehend zerstörten Altstadt noch die gotische Hallenkirche, das Louisentor und Reste der Stadtbefestigung. Das Rathaus wurde nach der Wende originalgetreu wieder aufgebaut.

Flyer mit Übersichtskarte

1. Burg „Haus Demmin“

Foto: F. Ruchhöft

Wir verlassen die Altstadt südöstlich in Richtung Stavenhagen. Hinter der Trebelbrücke, am Supermarkt vorbei, biegen wir rechts in den Husar-Schulz-Weg ein und fahren bis zum Ende der Straße. Hinter der Trebelbrücke befindet sich die Burg Haus Demmin mit der Ruine des Herrenhauses aus dem 19. Jahrhundert und dem Burghügel mit den Resten eines Turmes aus dem 15. Jahrhundert (2 km). Der gesamte Komplex ist von einem Wall mit Mauerresten und zweifachem Graben umgeben. Die Burg wird schon im 11. Jahrhundert erwähnt und diente bis ins 16. Jahrhundert als Burg der pommerschen Herzöge. 1128 wurde sie vom Pommernmissionar Otto von Bamberg aufgesucht. Der nördliche Teil des Walles könnte noch ein Teil der slawischen Burg sein.

2. Großsteingrab bei Kruckow

Foto: E. Schanz

Wir fahren zurück nach Demmin und verlassen die Stadt über die B 110 Richtung Jarmen. Etwa 9 km hinter der Stadt, zwischen Siedenbrünzow und Krukow, etwa 800 m hinter Leppin, liegt gleich links (nördlich) der Straße ein trapezförmiges Hünenbett mit einem gut erhaltenen Großdolmen. Die Anlage wurde im Neolithikum während der Trichterbecherkultur erbaut und nochmals von den Leuten der Kugelamphorenkultur genutzt. In der Nähe von Kruckow gibt es zwei weitere Großsteingräber, doch sind diese nicht so gut erhalten.

3. Tutow, slawischer Ringwall

Foto: F. Ruchhöft

Tutow liegt 3 km weiter entlang der B 110. Wir parken zunächst in Tutow-Dorf. Südlich vom Dorf folgen wir der Ackerkante in südöstlicher Richtung (300 m) und gehen dann links in den Wald. 50 m weiter haben wir einen mittelslawischen Ringwall (9./10. Jahrhundert) erreicht. 5 m hohe Wälle umgeben die Burg, die insgesamt nur rund 0,7 ha groß ist.

4. Tutow, Burgwall „Alte Stadt“

Foto: F. Ruchhöft

Dann geht es weiter nach Tutow (1 km). Wir halten an der letzten Einfahrt ins Dorf. Gegenüber führt uns ein Waldweg nach etwa 500 m zur „Alten Stadt“, einer frühslawischen Burg des 9. Jahrhunderts Ein Abschnittswall mit Graben sicherte eine Fläche von 2,4 ha.

5. Gützkow von oben

Foto: F. Ruchhöft

Von Tutow geht es nach Jarmen; wir überqueren dort die Peene und fahren dann auf der B 111 bis Gützkow (15 km). Vor dem Stadtzentrum, wo die Hauptstraße in einer engen Rechtskurve weiterführt, fahren wir in die Straße „Brauereihof“, wo wir mit dem grasbewachsenen Hügel den Burgwall Gützkow vor uns haben. Die Burg, deren Gründungszeit noch unbekannt ist, war 1128 Sitz eines „Oberen“. Otto von Bamberg besuchte sie während seiner Missionsreise durch Pommern. Bis ins 14. Jahrhundert war die Burg Sitz eines Grafen. Heute erkennt man die Hauptburg und die durch einen tiefen Graben getrennte Vorburg.

6. Quilow, Herrenhaus

Foto: F. Ruchhöft

Wir verlassen Gützkow Richtung Osten und fahren Richtung Anklam bis Quilow (13 km). Im Ort (links abbiegen) befindet sich ein um 1575 errichtetes Herrenhaus, eines der ältesten in Vorpommern. Es war einst von einem Wassergraben umgeben.

7. Menzlin, Bootsgräber

Foto: F. Ruchhöft

Es geht weiter nach Menzlin (6 km). Wir fahren durch den Ort (Ausschilderung „Altes Lager“ folgen) bis hinunter an die Peene. Auf der leichten Anhöhe befand sich der wikingerzeitliche Handelsplatz Menzlin. Im Wäldchen am östlichen Ende der Anhöhe haben die Händler ihre Toten bestattet. Einige der überdünten Gräber wurden freigelegt. Bootsförmige Steinsetzungen – bisher einmalig südlich der Ostsee – belegen die Anwesenheit von Wikingern im 8. und 9. Jahrhundert Durch das Moor führte eine Brücke an das südliche Ufer der Peene.

8. Die Peene bei Anklam

Foto: F. Ruchhöft

Zurück auf die Hauptstraße geht es weiter nach Anklam (11 km). Die im 2. Weltkrieg stark zerstörte Hansestadt übernahm die Nachfolge von Menzlin. Neben zwei gotischen Kirchen gibt es noch Reste der Stadtbefestigung und einige historische Bürgerhäuser, die vom einstigen Reichtum der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründeten Stadt zeugen. Das Museum im Steintor informiert über die Geschichte der Stadt.

Öffnungszeiten

Mai–September

Di.–Fr. 10–17:00; Sa./So. 13–17:00

Oktober–April

Mi.–Fr. 11–15:30; So 13–15:30

9. Stolpe, Kloster

Foto: F. Ruchhöft

Über die B 110 erreichen wir Stolpe mit der Ruine des ältesten Klosters in Pommern (10 km). Von der romanischen Feldsteinkirche unweit der Kahnfähre über die Peene sind noch Reste des Westwerks erhalten. Der Grundriss der Kirche ist im Boden kenntlich gemacht.

10. Der Wartislaw-Stein bei Stolpe

Fotos: F. Ruchhöft

2,3 km weiter westlich, an der B 110, am Abzweig Grüttow, steht der „Wartislaw-Stein“, ein spätslawischer Bildstein, der an den pommerschen Fürsten Wartislaw, den Gründer des Klosters Stolpe, erinnert. Auf der einen Seite sieht man Kreuz und Füllhorn, auf der anderen eine nur bei guten Lichtverhältnissen erkennbare figürliche Darstellung.

11. Padderow, Turmhügel

Fotos: F. Ruchhöft

Es geht weiter auf der B 110 bis Padderow (10 km). Wir halten im Ort vor dem Herrenhaus. Links vom Herrenhaus, vorbei an den alten Wirtschaftsgebäuden, entdeckt man einen ansehnlichen Turmhügel, Sitz eines dem Kloster Stolpe unterstehenden Adligen.

Über die B 110 erreichen wir unseren Ausgangspunkt (Demmin 26 km).