Exkursion – Der Grafenwinkel

Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e. V.

Gesamtstrecke: 100 km (Autotour)

Start/Ziel: Anklam

Achtung: Teilweise unbefestigte Wege oder Straßen in schlechtem Zustand!

Flyer mit Übersichtskarte

1. Anklam von oben

Foto: F. Ruchhöft

Unsere Tour beginnt in Anklam an der Peene. Neben zwei gotischen Kirchen gibt es noch Reste der Stadt­befestigung und einige historische Bürgerhäuser, die vom einstigen Reichtum der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründeten Stadt künden. Das Museum im Steintor informiert über die wechselvolle Geschichte der Stadt, die dem Hansebund angehörte.

Öffnungszeiten

Mai–September:

Di.–Fr. 10–17:00 – Sa./So. 13–17:00

Oktober–April:

Mi.–Fr. 11–15:30 – So 13–15:30

2. Anklamer Landwehr

Foto: F. Ruchhöft

Wir verlassen die Stadt über die B 109 Richtung Pasewalk. Gleich nach dem Einmünden der Ortsumgehung (wichtig: Parken erst hinter Ende der Leitplanken abseits der Straße) passiert man die Anklamer Landwehr (4 km). Gleich neben der Straße steht der „Hohe Stein“, ein mittelalterlicher Wachturm aus Backstein. Die Landwehr war ein Erdwall, der einst – mit Dorngebüsch bewachsen – den Raub von Vieh verhindern sollte. Die südlich von Anklam ansässigen Ritter von Schwerin waren als „Raubritter“ bekannt und gefürchtet.

3. Slawische Burg bei Schwerinsburg

Foto: F. Ruchhöft

Es geht weiter über B 109 bis Ducherow, dann an der Ampel rechts nach Rossin und weiter links in Richtung Schwerinsburg (17 km). Etwa 1 km vor dem Ort liegt auf einer Ackerfläche rechts neben der Straße ein ungewöhnlicher slawischer Burgwall, heute nur noch eine kaum erkennbare runden Erhöhung und ein verbuschter Hügel. Die Anlage war vermutlich nur mit einem Graben umgeben. Zahlreiche Funde belegen eine Nutzungszeit vom 9. bis zum späten 12. Jahrhundert.

4. Putzar

Foto: F. Ruchhöft

In Schwerinsburg biegen wir rechts, am Ortsausgang links ab und kommen so nach Putzar (5 km). Im Park befinden sich die romantischen Ruinen zweier Herrenhäuser. Das westliche Gebäude wurde um 1545 vom pommerschen Großhofmeister Ulrich von Schwerin errichtet. Das andere entstand unter Joachim von Schwerin in den Jahren zwischen 1577 und 1580. Sehenswert ist der alte Baumbestand im Park, der teilweise von einem Graben umgeben ist.

5. Großsteingrab im Forst Sarnow

Foto: F. Ruchhöft

Wir fahren weiter nach Boldekow und auf der B 197 Richtung Anklam. Wir halten im Wald am vorletzten Weg links (vor dem Abzweig Idasruh, 5 km). 260 m weit im Wald, an einer Wegekreuzung, befindet sich ein leicht gestörtes Großsteingrab. Im Wald gibt es weitere, aber nicht so gut erhaltene Großstein- und Hügelgräber.

6. Müggenburg

Foto: F. Ruchhöft

Weiter geht es auf der B 197 nach Sarnow. Dort biegen wir links ein in Richtung Spantekow. Am Ortseingang Drewelow geht es rechts auf einen Fahrweg bis Müggenburg (8 km). In das Herrenhaus, einen neugotischen Backsteinbau, ist ein mittelalterlicher Turm der Burg derer von Neuenkirchen integriert worden.

7. Spantekow

Foto: F. Ruchhöft

Über Neuenkirchen (dort links abbiegen) erreichen wir Spantekow (6 km). Am Ortseingang rechts passieren wir die Festung. Sie wurde von 1558 bis 1567 vom Großhofmeister Ulrich von Schwerin und seiner Frau Anna von Arnim erbaut. Sie haben sich über dem Tor in einem Marmorrelief verewigt. Neben den Festungswerken mit den Kasematten sind das Herrenhaus und Reste der mittelalterlichen Vorgängerburg erhalten (Besichtigungen z. Z. nicht möglich).

8. Landskron

Foto: F. Ruchhöft

Über Japenzin (mittelalterliche Dorfkirche) geht es weiter nach Janow und im Ort linker Hand weiter zur Ruine der Feste Landskron (14 km; unbefestigter Weg, ggf. die längere Strecke über Dennin, Wegezin und die B 199 wählen = 19 km). Ulrich II. von Schwerin ließ das von Wällen und Gräben umgebene Anwesen in den Jahren 1576 bis 1579 errichten, doch verfiel das Haus bereits kurz nach seinem Tod und gehört heute zu den schönsten Ruinen in Pommern. Etwa 450 m nördlich von Landskron, ca. 550 m östlich der Straße, befinden sich in Gebüschgruppen zwei allerdings nur schwer zugängliche Hünenbetten.

9. Klempenow

Foto: F. Ruchhöft

Über Janow und Neuendorf B erreichen wir die B 199. Es geht in westlicher Richtung weiter bis Klempenow an der Tollense (9 km). Die sehenswerte Burg mit gut erhaltenen Bauteilen aus dem 15.–17. Jahrhundert gehörte im Mittelalter der Familie Heydebreck.

Öffnungszeiten Ostern bis Ende Oktober

Mi–So 11–18:00 Uhr

Weitere Informationen: www.burg-klempenow.de