Exkursion – Sehenswerte Ziele auf der Halbinsel Wittow
Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e. V.
Plau am See
Radtour (Tagesfahrt)
Gesamtstrecke: 51 km
Start/Ziel: Plau am See. Bei Start in Karow, Alt Schwerin oder Malchow ist eine Anreise mit der Bahn möglich.
Streckeninformation: Überwiegend naturbelassene Wanderwege, sonst befestigte Straßen, an den Bundesstraßen nicht immer Radwege vorhanden.
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Exkursion – Rund um den Plauer See
1. Plau
Am Burgplatz befindet sich die Burg mit dem im oberen Teil im 19. und 20. Jahrhundert instand gesetzten Wehrturm (1448/49). Die Anlage wurde 1541/50 mit einem großen Erdwall und einem breiten, ehemals wassergefüllten Graben umgeben. Um den Wall herum führte eine Mauer mit vier runden Bastionen. Unter dem Wohnhaus befindet sich ein frühneuzeitlicher Keller, im Untergrund erhalten sind darüber hinaus einige Gänge und Gewölbe.
2. Burgwall am Burgsee
Der Burgwall, ein mittelslawischer Ringwall, liegt am Ostufer des Burgsees. Der Wall wurde Ende der 1950er Jahr durch den Plauer Lehrer Jochen Bull untersucht. Die Burg, eine zweiphasige Anlage, wird durch die Keramik der Gruppen Feldberg und Menkendorf in das 9. und 10. Jahrhundert datiert.
3. Landwehr bei Appelburg
Hinter dem Klärwerk in Ort bis zum Seeufer zieht sich ein Teilabschnitt der Plauer Landwehr hin, bestehend aus vier Wällen mit Gräben. Die Landwehr lässt sich in einzelnen Teilstücken, die durch Niederungen unterbrochen sind, entlang der südlichen Stadtgrenze über mehrere Kilometer verfolgen. Bei Appelburg befand sich eine Turmwarte, die den als Weide genutzten Stadtwald zusätzlich sicherte. Auf dem Plateau steht das im 19. Jahrhundert errichtete Wohnhaus des Gutspächters.
4. Bad Stuer
Hinter der Ruine einer Gaststätte findet man die malerisch gelegene Ruine einer weiteren Wassermühle. Ein Pfad jenseits der Mühle (den Bach überqueren) führt zu einem Großsteingrab (Hünenbett mit Urdolmen), das unmittelbar an der B198 liegt. In der Gegend von Stuer gibt es zahlreiche archäologische Denkmäler (siehe dazu gesonderten Tourenvorschlag).
5. Zislow
In den Wäldern um Zislow liegen zahlreiche archäologische Denkmäler (siehe dazu gesonderten Tourenvorschlag).
Auf einem Sporn zwischen Großem und Kleinem Pätschsee befindet sich eine mit zwei Abschnittswällen gesicherte frühslawische Burg mit bronzezeitlicher Vorbesiedlung. Deutlich erkennbar ist der Hauptwall mit seiner Durchfahrt.
An dem Weg in Richtung Adamshoffnung beginnt ein kurzer Pfad zu einem Schälchenstein (markanter Granitfindling mit tief eingearbeiteten Schälchen). Rund 400 m weiter findet man die Steinsetzung eines bronzezeitlichen Hügelgrabes, das Mitte der 1980er Jahre ausgegraben wurde.
6. Malchow
Am Südufer des Malchower Sees befindet sich das Gelände eines 1298 von Röbel nach Malchow verlegten Nonnenklosters. Die Klosterkirche ist ein 1844–1849 nach Plänen des Strelitzer Hofbaumeisters Friedrich Wilhelm Buttel (1796–1869) errichteter neugotischer Bau. Von der Klosteranlage sind zwei barock überprägte Klausurgebäude mit Kreuzgang erhalten. Über den Erddamm geht es in die Innenstadt, eine von Fachwerkbauten geprägte Altstadt mit Rathaus. Vermutlich handelt es sich um die Stelle der 1160 von den Sachsen eroberten Burg. In der vegetationsfreien Zeit kann man vom Erddamm aus den am südöstlichen Ufer des Malchower Sees im Wald gelegenen slawischen Burgwall von Laschendorf erkennen.
7. Alt Schwerin
Sehenswert sind das Agroneum mit zahlreichen Außenobjekten, ein Herrenhaus mit schmiedeeisernem Hoftor und eine spätgotische, im 19. Jahrhundert stark veränderte Kirche. Im Gutspark befindet sich ein mit einem Außenwall umgebener Hügel, äußerlich ein typischer Turmhügel, der bei Sondagen jedoch keine Hinweise auf eine mittelalterliche Befestigung ergab.
8. Großsteingrab Sparow
Am Ufer des Drewitzer Sees mit seinem glasklaren Wasser liegt ein sehenswerter Großdolmen. Dieser hatte urspünglich vier Decksteine, zwei befinden sich noch auf dem Grab, ein dritter liegt neben der Anlage.
9. Inselburg Quetzin
Von der Badestelle des Ortes Quetzin aus ist die Inselburg („Kohlinsel“) einsehbar. Die in der Mitte des 10. Jahrhunderts gegründete slawische Inselburg mit Brückenanbindung zeichnet sich durch eine reiche Holzerhaltung aus, weil der heute mehr als 2 m höhere Wasserspiegel des Plauer Sees große Teile der Burg konserviert hat. Die Burg wurde 1160 von den Sachsen erobert und nach 1180 aufgelassen.
© Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern