Exkursion - Entlang der Peene
Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern e. V.
Gesamtstrecke: 110 km (Autotour)
Start/Ziel: Demmin
Unser Ausgangspunkt, die alte Hansestadt Demmin besitzt trotz der 1945 weitgehend zerstörten Altstadt noch die gotische Hallenkirche, das Louisentor und Reste der Stadtbefestigung. Das Rathaus wurde nach der Wende originalgetreu wieder aufgebaut.
Flyer mit Übersichtskarte
Exkursion - Hügelgräber-Route von Boizenburg nach Brahlstorf
1. Boizenburg Stadtwall
Foto: R. Schulze
Vom Boizenburger Bahnhof entlang der Bahnhofstraße (teilweise separater Radweg) in die Boizenburger Altstadt fahren (2,2 km). Altstadt Boizenburg: Die Altstadt mit Rathaus, Kirche und vielen Fachwerkhäusern ist umgeben von einer gut erhaltenen Wallanlage. Reste eines slawischen Burgwalls haben sich im Stadtpark nördlich der Hamburger Straße erhalten. Eine weitere Burg befand sich im Bereich des „Fürstengartens“ südlich der Altstadt an der Boize. Sie wurde von den Schweriner Grafen im 13. Jahrhundert gegründet und verschwand bereits im 15. Jahrhundert. Obertägig sind jedoch – gesehen vom Graben – keine Reste mehr sichtbar. In Boizenburg gibt es mehrere Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten sowie Fahrradverleih und -reparatur. In einem Museum kann man sich über die Geschichte der Stadt informieren.
2. Grabhügel bei Dammereez
Foto: R. Schulze
Vom Kirchplatz Boizenburg über die Stiftstraße, dann rechts ab in die Schwartower Straße und weiter bis zur Brücke der Umgehungsstraße über die Eisenbahn fahren. Hier entlang des ausgeschilderten Radweges (Treppen/Rampen) die Brücke überqueren und die „Waldstraße“ in Richtung Metlitz benutzen. Nach 2,3 km rechts in die Straße „An der Torfkoppel“ abbiegen (Schilder nach Heide). Folgen Sie der Straße 2,2 km bis zur Kreuzung mit der „Schwanheider Straße“ und biegen Sie rechts ab ins Dorf Gresse. An der Kreuzung die B 195 überqueren und der Straße „Lindenweg“ folgen. Nach 750 m erreichen Sie den „Finkenberg“. Der Hügel wirkt wie ein eindrucksvoller bronzezeitlicher Großgrabhügel und vieles spricht dafür, dass er ursprünglich tatsächlich in der Bronzezeit angelegt wurde. Es ist jedoch nicht sicher, dass es sich wirklich um ein prähistorisches Monument handelt – möglicherweise wurde er erst im 19. Jahrhundert von der örtlichen Gutsherrschaft angelegt. Das Gewölbe im Inneren (derzeit nicht zugänglich) ist jedenfalls erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingebaut worden, möglicherweise unter dem Eindruck der damaligen Grabungsarbeiten in Mykene/Griechenland.
3. Grabhügel „Finkenberg“
Foto: R. Schulze
Biegen Sie am „Finkenberg“ rechts ab in Richtung Beckendorf und nach 1,6 km erneut rechts ab in Richtung Badekow. Durchfahren Sie dieses malerische Dorf der Länge nach, bis der Weg nach 2 km eine scharfe Rechtskurve macht. Kurz hinter der Kurve befindet sich zur Linken ein Feldgehölz. Wenn Sie das Fahrrad stehen lassen und den Fußweg ins Gehölz hinein benutzen, stehen Sie nach wenigen Metern vor einem eindrucksvollen Hügelgrab.
4. Grabhügel in der Bretziner Heide
Foto: R. Schulze
Kehren Sie um und fahren Sie bis kurz vor der Kreuzung nördlich von Badekow zurück. Dort biegen Sie rechts ab und folgen dem Feldweg bis nach Beckendorf (2 km). Dort biegen Sie wieder rechts ab und folgen dem Weg geradeaus bis zur Bretziner Heide. Hier können Sie das Fahrrad stehen lassen und den Rundwanderweg zu den 13 bronzezeitlichen Hügelgräbern nutzen. Die gut erhaltenen Grabhügel liegen in einer sehenswerten Heidelandschaft und sind beschildert. Bitte die Hügel selbst nicht betreten, denn dies würde zu ihrer Zerstörung durch Erosion beitragen!
5. Schildfeld und neugotische Wohnhäuser
Folgen Sie dem Fahrweg weiter durch Bretzin. Nach 800 m biegen Sie an der Kreuzung links ab und fahren weitere 1,2 km bis nach Wiebendorf mit seinen neugotischen Wohnhäusern (19. Jahrhundert). In Wiebendorf biegen Sie links ab auf die L 51 („Strittkamm“) und fahren weiter bis Klein Bengersdorf. Am Ortseingang folgen Sie nicht der Hauptstraße nach links, sondern fahren geradeaus in die Straße „Alter Postweg“ und folgen dieser weitere 5,2 km durch das Naturschutzgebiet entlang der Schaale mit schöner Auenlandschaft. An der Kreuzung biegen Sie rechts ab und fahren bis Marsow (2,1 km). Alternativ können Sie zunächst nach links abbiegen und Schildfeld (Eichenalleen, restaurierte Mühle, Forstamt mit Wildverkauf) besichtigen.
6. Dorfkirche in Marsow
Durchqueren Sie Marsow der Länge nach. In Fahrtrichtung rechts der Straße gibt es eine Dorfkirche mit spätromanischem Feldsteinchor aus dem 13. Jahrhundert. Im Wiesengelände westlich der Kirche befinden sich die Reste einer Burgstelle aus dem 14./15. Jahrhundert.
7. Mittelalterlicher Turmhügel in Banzin
Fahren Sie weiter bis Banzin (Verpflegungsmöglichkeit). Bleiben Sie in Banzin auf der Hauptstraße. Nach 1,7 km sehen Sie kurz vor einer leichten Rechtskurve zur Rechten auf dem Acker einen baumbestandenen Hügel. Hierbei handelt es sich um einen mittelalterlichen Turmhügel.
8. Sühnestein „Schäferstein“ bei Dammerez
Foto: R. Schulze
Überqueren Sie die B 5 und fahren Sie weiter bis nach Dammerez mit seinem bekannten Landschaftspark. Biegen Sie in Dammereez nach rechts ab in die Straße „Zum Schäferstein“. Folgen Sie der Straße 1 km weit, bis sie in einen Feldweg übergeht. Hier befindet sich rechts auf dem Acker ein mittelalterliches Sühnekreuz ohne Inschrift, genannt „Schäferstein“. Von weitem erinnert es mit den umgebenden Lesesteinen an einen Schäfer mit seiner Herde. Der Schäferstein ist vom Weg aus gut sichtbar. Wenn das Feld nicht bestellt ist, kann man direkt bis zum Stein gehen.
9. Neuzeitlicher Eiskeller in Dammereez
Zurück im Dorf Dammereez biegen Sie rechts ab. Bestandteil des englischen Landschaftsparks ist ein mächtiger Hügel, unübersehbar an der Hauptstraße in einem Gehölz gelegen. Er wurde zunächst als bronzezeitlicher Grabhügel, später dann als mittelalterlicher Turmhügel gedeutet. Es handelt sich allerdings wohl eher um einen neuzeitlichen Eiskeller.
10. Hügelgrab mit Baumbestand bei Brahlstorf
Fahren Sie weiter in Richtung Brahlstorf. Nach rund 900 m sehen Sie zur Rechten ein gut erhaltenes Hügelgrab mit Baumbestand in der Wiese
11. Hügelgrab in Brahlstorf
Folgen Sie der Straße in Brahlstorf bis zum Bahnhof und biegen Sie dort nach links in die Vellahner Straße ein. Nach 400 m biegen Sie nach rechts (Schild: „Fernverkehr“) ab und überqueren die Umgehungsstraße. Gleich hinter dem Bauhof nutzen Sie links den Weg mit dem Eisentor. Fahren Sie weiter, bis zur Linken eine Schonung auftaucht. Gehen Sie weitere 100 m nach links entlang des Randes dieser Schonung bis zu einem durch Ausgrabungen um 1900 stark beschädigten, aber immer noch eindrucksvollen Hügelgrab.
12. Hügelgräber bei Düssin
Kehren Sie zurück auf die Straße und biegen Sie nach links in Richtung Düssin ab. Zu Ihrer Linken sehen Sie auf dem Scheitel der Anhöhe zwei sehr schöne, gut erhaltene Hügelgäber, deren letztes fast am Rande der Düssiner Kieskuhle liegt. Von Düssin aus können Sie nach Brahlstorf zurück fahren und von dort alle zwei Stunden mit dem Zug Ihren Ausgangspunkt Boizenburg erreichen. Sie können aber auch über Dersenow, Blücher und Gülze und dann entlang der Sude nach Boizenburg zurückkehren (21,7 km).
Diese Exkursion haben die Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern und das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet.
© Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern